Klimakompensation erklärt

Ich forsche seit über 15 Jahren zum zur Klimakompensation, oft auch Zertifikatehandel genannt. Einige Jahre war die Klimakompensation fast völlig von der politischen Agenda verschwunden. Aber mit Greta und der Klimabewegung ist sie wieder in die Politik und die Medien zurückgekehrt.

In diesem Artikel versuche ich zu erklären, was ich im Laufe der Jahre über die Klimakompensation gelernt habe. Das Prinzip ist einfach: Klimaprojekte die Emissionen reduzieren, werden realisiert. Diese Projekte erhalten für ihre Emissionsreduktionen Zertifikate, die sie dann an Länder oder Firmen oder Privatpersonen verkaufen können, welche diese an ihre Reduktionsziele anrechnen. Ich beschreibe zuerst, wie der staatliche Zertifikatehandel  funktioniert. Dieser wird von staatlichen Akteuren oder der UN reguliert und sollen Staaten und Unternehmen dabei helfen ihre Reduktionsziele kostengünstiger einhalten zu können. 

Wenn Sie wissen möchten, ob es Sinn macht, eine Flugreise mit Zertifikaten zu kompensieren, springen Sie zu “Soll ich Zertifikate kaufen?“ Um den Kontext besser zu verstehen, lohnt es sich jedoch den ganzen Blog zu lesen.

Theoretisch funktioniert es

Der Handel mit Emissionsrechten und Zertifikaten basiert auf zwei Grundprinzipien:

  • Ökologisch sinnvoll: Wo die Emissionsreduktionen erzielt werden, ist für den Klimaschutz irrelevant, da sich die Emissionen global verteilen; d.h. Emissionsminderungen in Indien schützen das Klima gleichermassen wie Emissionsminderungen, die in der Schweiz erzielt werden.
  • Ökonomisch effektiv: Es ist sinnvoll, Emissionen da zu reduzieren, wo die Reduktionen am günstigsten sind, denn so kann eine möglichst große Menge an Klimagasen eingespart werden.

Damit die Kompensation jedoch funktioniert, muss Folgendes gewährleistet sein:

1. Keine Doppelzählung

Die gehandelten Emissionsreduktionen dürfen nur einmal an ein Klimaziel angerechnet werden, d.h. nur vom Käufer und nicht auch vom Verkäufer.

2. Zertifikate müssen tatsächlich reduzierte Emissionen ausweisen.

Ein Klimaprojekt sollte nur dann Zertifikate generieren können, wenn:

1) es ausschließlich aufgrund des Zertifikateverkaufs und nicht aufgrund anderer Einnahmequellen oder einer behördlichen Auflage realisiert wurde,

2) nur so viele Zertifikate ausgestellt werden, wie tatsächlich reduziert wurde,

3) die Emissionsreduktion irreversibel sind (das ist z.B. bei Waldprojekten eine Herausforderung).

3. Keine perversen Anreize

Der Zertifikatehandel macht nur dann Sinn, wenn sich das Verkäuferland nicht schwächere Reduktionsziele setzt, damit mehr Zertifikate verkauft werden können. Zudem soll eine Käuferin nicht ihre eigenen Emissionsminderungen aufschieben, nur weil es günstige Auslandzertifikate gibt.

Wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann der Zertifikatehandel zum Klimaschutz beitragen. Werden diese Voraussetzungen aber nicht erfüllt, schadet der Zertifikatehandel dem Klima, weil weder die Verkäuferin noch der Käufer seine Emissionen reduziert haben.

In diesem Fall ist der Zertifikatekauf auch eine schlechte Investition (d.h. wirtschaftlich ineffizient), denn die Käuferin hat zwar Geld ausgegeben, aber ohne tatsächliche Emissionsreduktionen erhalten zu haben. Am Ende muss für den Klimaschutz doppelt bezahlen werden: einmal für die Zertifikate und einmal für tatsächliche Emissionsreduzierung. Der Zertifikatehandel kann so dazu führen, dass die globalen Emissionen ansteigen und damit auch die Kosten zur Anpassung und Verhinderung von  Klimaschäden.

In der Realität hat der Zertifikatehandel meist nicht funktioniert

Die Forschung zeigt, dass es in den meisten Fällen wirklich schwierig ist, alle drei Bedingungen zu erfüllen[i]:

Doppelzählung bleibt nicht gelöst

Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens haben sich alle Länder verpflichtet, ihre Emissionen zu reduzieren. Daher ist es besonders wichtig, dass die gehandelten Reduktionen nur an ein Reduktionsziel angerechnet werden. Aber das ist technisch und politisch schwierig, und die Regeln dazu sind immer noch nicht verabschiedet worden. [ii]

Die meisten Zertifikate haben ihre ausgewiesenen Reduktionen nicht erreicht.

Im Rahmen des Kyoto-Protokolls, dem internationalen Klimaabkommen das bis Ende 2020 gilt, wurden etwa 13.000 Klimaprojekte registriert. Das sind Projekte unterschiedlichster Art, z.B. das Verteilen von Solarkochern, der Bau von Wasserkraftwerken oder die Zerstörung von Treibhausgasen in industriellen Prozessen. Bis Ende 2020 haben diese Projekte fast 3 Milliarden Zertifikate generiert. [iii]

Mehrere Studien kommen zum Schluss das 3 von 4 Zertifikaten ihre ausgewiesenen Emissionsreduktionen nicht erreicht haben. [iv]

Da die Käuferländer sich die Emissionsminderungen trotzdem auf ihr Ziel angerechnet haben, sind die globalen Emissionen um schätzungsweise eine Milliarde Tonnen höher, als wenn die Ziele ohne den Zukauf von Zertifikaten erreicht worden wären.[v] Das sind etwa so viele Emissionen, wie die USA und die EU zusammen in einem Jahr ausstoßen.

Perverse Anreize sind schwer zu vermeiden

Verkäufer: Ich kenne kein konkretes Beispiel, bei dem ein Land, bestimmte klimapolitische Maßnahmen verzögert hat, damit mehr Zertifikate generiert werden konnten. Aber Länder mit ehrgeizigen Klimazielen haben wenig Anreiz, ihre Emissionsreduktionen in Form von Zertifikaten ins Ausland zu verkaufen, weil sie diese brauchen, um ihr eigenes Ziel zu erreichen. Dabei ist zu bedenken, alle Länder müssen sich ehrgeizige Reduktionsziele setzen, wenn wir die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels verhindern wollen.

Käufer: Per Definition erlaubt die Kompensation dem Käuferland, Unternehmen oder einer Personen, ihre eigenen Aktivitäten wie gehabt fortzusetzen, anstatt die eigenen Emissionen zu reduzieren. Da uns nur noch ein sehr kleines CO2-Budget zur Verfügung steht, ist das  keine vertretbare Option mehr, mehr dazu weiter unten.

Warum der Zertifikatehandel ausgedient hat

Das Pariser Klimaabkommen erlaubt den Ländern weiterhin mit Emissionsreduktionen zu handeln, aber die Regeln dazu sind immer noch nicht endgültig festgelegt worden. Die politischen Auseinandersetzungen dazu wurden am letzten Klimagipfel auch in den Medien prominent diskutiert. Das ist erstaunlich, denn nur noch wenige Länder wollen weiterhin Zertifikate kaufen. Die EU beispielsweise erlaubt dies nach 2020 nicht mehr; nur der Emissionshandel innerhalb der EU bleibt erlaubt. Die mangelnde Kaufbereitschaft ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass die meisten Länder erkannt haben, dass wir zwar viel von diesen Kompensationsmechanismen gelernt haben, es jetzt aber höchste Zeit ist, diese hinter uns zu lassen.

Es ist nur noch ein winziges Kuchenstück übrig

Wollen wir uns eine  2/3 Chance bewahren, die Erderwärmung auf 1,5o Celsius zu beschränken, können wir global ab Anfang 2021 noch etwa 360 Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen.[vi] Emittieren wir weiterhin so viel wie wir es heut tun, dann ist dieses globale CO2-Budget in weniger als 8 Jahren aufgebraucht. Wollen wir die katastrophalsten Auswirkungen des Klimawandels verhindern, müssen alle Länder bis spätestens Mitte des Jahrhunderts ihre Emissionen auf Null absenken (je reicher das Land, desto früher). Einfach ausgedrückt: das verbleibende CO2 Kuchenstück ist zu klein, um eigene Emissionsreduktionen, durch den Zertifikatehandel aufzuschieben.

Wer darf das letzte Kuchenstück essen?

Wer soll angesichts der massiven Herausforderung, vor der wir stehen, dafür bezahlen? Wer darf das letzte Stück des CO2-Kuchens essen?  Die CO2-Kompensation ermöglicht es den Käufern, Reduktionen zu kaufen, anstatt ihre eigenen Emissionen zu reduzieren. Aber ist das fair? Nicht alle Aktivitäten, die CO2-Emissionen verursachen, sind gleich wichtig, um unsere Grundbedürfnisse zu sichern. Suffizienz (Reduzierung unseres Verbrauchs) und Wachstumsstopp (ein grundlegendes Umdenken und Umgestaltung unserer Volkswirtschaften) sind schwierige und unpopuläre Themen, aber ohne sie, wird es uns nicht gelingen, unsere Zukunft zu sichern.

CO2 Bepreisung unzureichend für die benötigten Veränderungen

Oft wird die CO2 Bepreisung als allerwichtigstes Klimainstrument angepriesen. Doch CO2 Besteuerung, CO2 Abgaben und Emissionshandelssysteme können unsere Emissionen nicht rasch und nachhaltig genug senken. Diese marktbasierten Politikinstrumente machen den Ausstoß von Treibhausgasen teurer und daher weniger attraktiv. Das ist eine gute Sache. Aber ihre Wirkung ist begrenzt. Die CO2 Bepreisung kann kurz- und mittelfristig kostengünstige Reduktionspotentiale identifizieren, aber sie führen nicht zu den grundlegenden und grossen Infrastrukturveränderungen, die wir brauchen, um Treibhausgasemissionen ganz runterfahren zu können.[vii]

Wir können von den Kompensationsmärkten lernen

Vieles, was wir aus dem Zertifikatehandel gelernt haben, kann genutzt werden, um effektive Klimafinanzierung zu betreiben. Reiche Länder haben den Auftrag, ärmere Länder finanziell beim Klimaschutz zu unterstützen. Je effektiver und effizienter das Geld eingesetzt werden kann, desto besser für das Klima. Wir brauchen viel mehr Finanzierung, wenn wir etwas erreichen wollen.

Wir brauchen intelligentere und deutlich höhere Investitionen.

Wir brauchen eine strategische, internationale, öffentliche Finanzierung, und zwar in deutlich größeren Mengen, als heute der Fall ist. Die 20 Milliarden Euro pro Jahr, die Deutschland einige Jahre lang für Einspeisevergütungen von Solarstrom ausgab, hat die Preise für Solarstrom nachhaltig und weltweit gesenkt und es so auch ärmeren Ländern ermöglicht vermehrt auf Solarstrom zu setzten. Diese Art von staatlicher Finanzierung ist unbedingt nötig, um neuere Technologien erschwinglich zu machen. Reichere Nationen können so effektiver  zur Transformation in Entwicklungsländern beitragen, als das durch die Kompensation möglich ist.

Sollte ich Offsets kaufen?

Ich werde oft gefragt, ob es Sinn macht Zertifikate zukaufen, um beispielsweise eine Flugreise oder den persönlichen Klima-Fußabdruck zu kompensieren. Dazu fünf Tipps und Argumente:

1. Hören Sie auf zu denken, dass Sie Ihren Klima-Fußabdruck durch Zertifikate verringern können.

Das funktioniert nicht. Nicht nur, weil die Chancen gering sind, dass Sie Zertifikate kaufen, die tatsächlich Emissionen reduziert haben, sondern weil wir bereits den größten Teil des globalen CO2-Budgets verschlungen haben. Jetzt müssen wir alle reduzieren.

2. Think big!

Wir haben es in den letzten 30 Jahre verpasst, adäquat und vernünftig auf die Klimakrise zu reagieren. Jetzt stehen wir vor der Wahl, entweder unsere Emissionen so schnell wie möglich auf Null zu senken oder wir werden verheerenden Veränderungen ausgesetzt sein. Ich bin hier werde panisch noch pessimistisch. Ich spreche hier von Fakten.[viii] Um diese Gefahren einzudämmen, müssen wir die globalen CO2-Emissionen ab sofort jährlich um etwa 7 % reduzieren, wenn wir eine 66% Chance haben wollen, die globale Erwärmung auf 1,5o Celsius zu beschränken.[ix] Das erfordert einen gigantischen globalen Einsatz. Und es bleibt trotzdem ein grosses Risiko. (Würden Sie in ein Flugzeug steigen, von dem Sie wissen, dass es mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:3 abstürzen wird?). Der Weltklimarat macht deutlich, dass wir bereits bei einer Erwärmung von 1,5o Celsius katastrophale Auswirkungen erleben werden. Trödeln, Aufschieben und Verdrängen sind keine Optionen mehr.

3. Werden sie politisch aktiv und legen Sie Ihr Geld nachhaltig an!

Wir können diese immense Krise nur durch die Politik angehen: Eine starke Politik, die unsere Wirtschaft auf Nachhaltigkeit trimmt und das jetzige Konsumsystem der reichen Ländern klimakompatibel macht.

Wenn Sie also Geld spenden möchten, um Ihre Klimasünden zu mildern oder einfach weil es Ihnen ein Bedürfnis ist, etwas zu tun, dann spenden Sie ihr Geld einer Organisatin oder Initiative die sich dafür einsetzt, dass sich politisch etwas ändert.

Der Schweizer Finanzsektor verursacht 20x mehr Emissionen im Ausland als wir im Inland.[x] Legen Sie Ihre persönlichen Ersparnisse, Investitionen und Vorsorgegelder ökologisch nachhaltig an.

Engagieren Sie sich in irgendeiner Form politisch und machen Sie Ihre Stimme hörbar: bei Freunden, bei der Familie und als Bürgerin.

4. Konsumieren Sie weniger!

Der Durchschnittschweizer verursacht immer noch ca. 12 Tonnen CO2e pro Jahr.[xi] Etwa die Hälfte davon können Sie mit Ihrem Konsumverhalten beeinflussen. Die Emissionen sinken erst dann, wenn wir sie auch tatsächlich reduzieren. Erneuerbare Energien und neue Technologien sind für einen erfolgreichen Klimaschutz essentiell, aber nur zusammen mit Suffizienz: Wir kommen nicht umhin unser Konsumverhalten zu ändern. Das heisst auch weniger oder gar nicht mehr fliegen.

5. Wenn Sie ein cooles Klimaprojekt kennen, unterstützen Sie es!

Wenn Sie Geld an Ärzte ohne Grenzen spenden, erwarten Sie nicht, dass damit Kriege beendet werden können, sondern Sie wollen einfach einen Beitrag leisten, um irgendwo auf der Welt das Leiden ein bisschen zu lindern. Genauso ist es mit der Unterstützung guter Kompensations-Projekte. Sehen Sie es einfach als Unterstützung eines nachhaltigen Projektes und nicht als Kompensation. Und recherchieren Sie gut: Es gibt weit mehr schlechte als gute Projekte, siehe unten.

Ein paar Faustregeln zur Kompensation:

Die Qualität von Kompensationsprojekten kann etwas verallgemeinert werden, wenn man die Projekttypen anschaut.

Erneuerbare Energie

Die überwältigende Mehrheit der Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien sind höchstwahrscheinlich nicht zusätzlich; mit anderen Worten, sie werden unabhängig von den Kompensationseinnahmen, die sie generieren, gebaut.

Baumpflanzungen und Schutz bestehender Wälder

Beide sind super wichtig, aber als Kompensationsprojekte nicht sehr geeignet: Bäume brauchen viel Zeit, um signifikantes CO2 zu absorbieren. Und die CO2 Speicherung ist reversibel. Wälder stehen leider immer nicht dauerhaft: sie brennen ab, werden später abgeholzt, von Insekten angegriffen oder trocknen wegen des Klimawandels aus. Ein neuer oder neu geschützter Wald kann — solange die Nachfrage nach den Produkten, z.B. Soja für die Fleischproduktion, nicht sinkt — dazu führen, dass ein anderer Wald abgeholzt wird.  Neue Wälder sind, wenn sie in Monokulturen oder mit nicht einheimischen Arten aufgeforstet werden, zwar fürs Klima positiv aber nicht für die Biodiversität.

Industriegas- und Deponiegasprojekte

Dabei handelt es sich in der Regel um Projekte, die in der Tat nur aufgrund der Kompensationseinnahmen durchgeführt werden. Das ist also gut. Aber diese Projekte kommen selten der lokalen Bevölkerung zugute. Wichtiger ist, dass die Zerstörung dieser Treibhausgase einfach per Gesetz vorgeschrieben werden sollte. Sobald Unternehmen Kompensationen verdienen können, werden sie sich eher gegen solche Regulierungsmaßnahmen wehren.

Solarkocher, sauberes Trinkwasser, kleine Solarwärme und -strom usw.

Diese Projekte sollten als Entwicklungsprojekte betrachtet werden. Ihr CO2-Nutzen ist normalerweise nicht sehr groß und wird oft überschätzt.

Alter der Zertifikate

Es gibt viele Projekte, die wurden schon vor vielen Jahren implementiert und sie verkaufen Emissionsminderungen die vor Jahren passiert sind. Wenn man solche Alt-Zertifikate kauft, passiert kein Klimaschutz mehr. (Es ist meistens einfach ein Gewinn für den Händler, der die Altzertifikate billig einkauft und dann deutlich teurer an den Konsumenten weiterverkauft.) Das Alter der Zertifikate weiss man als Käuferin oft nicht. Nachfragen lohnt sich!

Weitere Informationen darüber, wie man gute Projekte identifiziert, finden Sie auf www.OffsetGuide.org  und auf https://carboncreditquality.org/

 

*I am an independent policy analyst who has been working on climate change issues—in particular carbon markets—for close to 20 years. I can be reached at climate@anjakollmuss.com

[i] Schneider  L., Kollmuss A., La Hoz Theuer S. (2016). Ensuring the environmental integrity of market mechanisms under the Paris Agreement. SEI Policy Brief

[ii] Schneider, L., Kollmuss, A. and Lazarus, M. (2015). Addressing the risk of double counting emission reductions under the UNFCCC. Climatic Change 04/2015; DOI:10.1007/s10584-015-1398-y

[iii] See http://cdmpipeline.org/overview.htm

[iv] Research on this topic:  Cames M. et al. (2016). How additional is the Clean Development Mechanism? and Kollmuss A. et al (2014). Has Joint Implementation reduced GHG emissions? Lessons learned for the design of carbon market mechanisms. For a policy brief summarizing the findings, see here

[v] Meine grobe und konservative Einschätzung beruht auf Daten, die wir von der EU kennen. Für den Zeitraum von 2008 bis 2020 können bis zu 50% der im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems erforderlichen Reduktionen durch den Kauf von Zertifikaten  erreicht werden  (etwa 1,6 Milliarden Tonnen CO2e)siehe hier. Im Zeitraum 2008-2012 wurden bereits 1 Milliarde Kompensationen verwendet, siehe hier. Geht man davon aus, dass 70% davon von schlechter Qualität waren, ergibt sich für diesen Zeitraum ein Überschuss von 700 Mio. Tonnen CO2e in die Atmosphäre, siehe hier. Geht man davon aus, dass bis 2020 weitere 600 Mio. Offsets verwendet werden, und nimmt man an, dass nur 50 % davon ungenügend sind (weil die EU zusätzliche Qualitätskriterien eingeführt hat), so führt dies zu weiteren 300 Mio. Tonnen CO2e, was insgesamt 1 Milliarde ergibt. Der tatsächliche Schaden für die Atmosphäre ist wahrscheinlich höher, da ich alle anderen Länder, die Zertifikate gekauft haben, nicht berücksichtigt habe.

 

[vi] IPCC Summary for Policy Makers AR6 400 GtCO2 – ca.40 GT Emissionen in 2020.

[vii] Joseph E. Stiglitz (2019). Addressing climate change through price and non-price interventions, siehe auch hier and hier

[viii] IPCC Summary for Policy Makers AR6

[ix] Höhne N. et al. (2020). Emissions: world has four times the work or one-third of the time

[x] BAFU, 2015 Kohlenstoffrisiken für den Finanzplatz Schweiz, S.51

 

[xi] Quelle: Republik, Studie: EMPA Match Synthese